Von Arrival Trainings, 29 Stunden Arbeit die Woche und Wohnungschaos
Zwei Monate. So lange lebe ich jetzt mit meinen Mitbewohnern bereits zusammen in Zwolle und ich kann gar nicht beschreiben, wie schnell diese Zeit umgegangen ist. Wenn ich darüber nachdenke, dass das schon 1/5 meines gesamten Aufenthalts war... Der Oktober liegt jetzt bereits ein paar Tage hinter uns und ich kann gar nicht mehr alles aufzählen, was wir erlebt haben...
Zwei Monate. So lange lebe ich jetzt mit meinen Mitbewohnern bereits zusammen in Zwolle und ich kann gar nicht beschreiben, wie schnell diese Zeit umgegangen ist. Wenn ich darüber nachdenke, dass das schon 1/5 meines gesamten Aufenthalts war... Der Oktober liegt jetzt bereits ein paar Tage hinter uns und ich kann gar nicht mehr alles aufzählen, was wir erlebt haben.
Unseren Sprachkurs haben wir nach sechs Wochen erfolgreich abgeschlossen, doch in zwei Wochen geht es direkt weiter mit unseren individuellen Stunden bei Paula zu Hause. Ich bin immer wieder von mir selbst überrascht, dass ich mich schon ganz gut auf Niederländisch unterhalten kann - selbstverständlich keine tiefgründigen Gespräche über ein Leben nach dem Tod, aber über das Wetter und was man so den Tag über gemacht hat, was schon mal ein Start ist. Oder nicht? Traurigerweise hat uns Maike, die letztes Jahr selber als Spotter (EFD-Freiwillige) hier gelebt hat, Ende September verlassen und ist für ihr Studium nach Münster gezogen. Naja, da fahren sie ja immerhin auch so viel Fahrrad... Wir bleiben aber stets in Kontakt und holen uns bei ihr immer noch Tipps, wenn wir mal nicht weiter wissen. Seitdem ist auch unser Kontakt zu den Studenten im Kloster enger geworden und wir treffen uns auch so am Wochenende und nicht nur an den festgelegten Terminen - auch wenn diese natürlich viel Spaß machen! Außerdem unterstützt uns seit Oktober nun auch Bastiaan als Jugendarbeiter im Kloster zusammen mit Marjolijn. Er kennt sich auch noch nicht so gut im Kloster aus wie wir, was auch schon mal zu kleinen Missverständnissen führen kann, was uns aber keiner krumm nimmt. Zum Glück!
Mitte Oktober war ich nun ganz alleine auf dem Weg zu meinem "On Arrival Training", wo ich viele andere EFDler getroffen habe, die in den Niederlanden arbeiten. Wir waren eine bunt gemischte Truppe von 26 Leuten zwischen 18 und 30 Jahren, was eine große Vielfalt an Lebensgeschichten und Erfahrungen mit sich gebracht hat. Und ich bin froh, ein Teil dieser Gruppe zu sein, da ich über sie mehr über mich gelernt habe und gleichzeitig auch sehr nützliche Kontakte bekommen habe - wer will denn nicht mal ins Anne-Frank-Haus gehen, ohne zwei Stunden in der Schlange stehen zu müssen? Auf diesem Training haben wir gelernt, wie man sich besser durchsetzt, was unsere Rechte als EFDler sind und auch, wie man mit diesen komischen Niederländern umgeht... denn da gibt es schon durchaus einige Regeln, die ein paar der Freiwilligen geschockt haben! Als Deutsche fällt es mir persönlich gar nicht so schwer, mich an diese Regeln zu halten, wie zum Beispiel dass man pünktlich kommt und Gastgeschenke mitbringt oder dass man nicht einfach seine Schuhe auszieht.
Seit wir nun mit unserem Sprachkurs fertig sind, ist es Zeit, richtig arbeiten zu gehen. Schon die letzten Wochen über bin ich Samstags mit Michelle und Tobias zu den Pfadfindern gefahren und seit zwei Wochen arbeite ich auch zwei Nachmittage die Woche im Fraterhuis (Kino). Außerdem habe ich jetzt auch im 't Hoefijzer angefangen, einem Reitstall für körperlich und geistig Behinderte - und es gefällt mir unglaublich gut. Noch darf ich die Pferde nicht selbst führen, dafür helfe ich mit beim Satteln und laufe dann während der Stunden neben dem Pferd entlang und unterhalte mich (so gut es geht) mit der Person auf dem Pferd. Natürlich ist das teilweise ziemlich schwierig, aber dennoch spreche ich dadurch fast den gesamten Montag auf Niederländisch und trainiere meine Sprachkenntnisse. Letzte Woche hat Larisa sich dazu entschieden, nicht mehr im ReZet zu arbeiten und da ich mich von Anfang an für dieses Jugendzentrum begeistert habe, übernehme ich nun ihre Stunden und komme damit insgesamt auf 29,5 Arbeitsstunden die Woche.
Gleichzeitig haben wir im letzten Monat unseren Haushalt etwas mehr organisiert: Jeder hat einen Tag in der Woche, an dem er sich darum kümmert, dass in der Wohnung alles sauber ist und kein dreckiges Geschirr herum steht. Außerdem kümmert sich auch jeder einen Tag lang um das WasdoM, unser Jugendzentrum im Kloster. Dennoch passiert es nun auch schon einmal, dass in der Wohnung dicke Luft herrscht, da der Eine das Gefühl hat, dass wir nicht genug miteinander unternehmen und der Andere aber gerade auf dem Weg ist, mit einem unserer Freunde hier etwas zu unternehmen. Da kommt es dann auch schon mal dazu, dass wir uns alle auf unsere Zimmer verziehen und nicht mehr miteinander reden für drei Stunden. Danach ist es dann aber auch wieder gut und wir verstehen uns wieder gut.
Ich hoffe, dass wir in den nächsten Wochen noch mehr mit den Studenten und unseren anderen Freunden hier unternehmen und darüber noch mehr Leute kennen lernen. Schon in diesen zwei Monaten habe ich eine Menge neuer Erfahrungen gemacht und ich kann nur sagen, dass ich froh bin, mich für ein Jahr mit dem EFD entschieden habe.
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